Dipl.-Psych. Steffen-Peter Ballstaedt
Dipl.-Psych. Steffen-Peter Ballstaedt

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Ballstaedt, Steffen-Peter
Bildverstehen, Bildverständlichkeit -
Ein Forschungsüberblick unter Anwendungsperspektive

Dieser Aufsatz bietet Hintergrundwissen über das Bildverstehen und Richtlinien zur verständlichen Gestaltung von bildlichen Botschaften.
Bilder als Mittel der Verständigung in der technischen Kommunikation wurden bisher unzureichend abgehandelt, obwohl man ihnen eine große Bedeutung zumißt. Tatsächlich haben Bilder wichtige instruktionale Funktionen, die ein Text nur eingeschränkt erfüllt: Motivation und Simulation, Veranschaulichung, räumliche Orientierung, Verdichtung von Informationen (Abschnitt 1).
Hinter dem Wort "Bild" verbergen sich unterschiedliche visuelle Vermittlungsformen, die verschiedene Anforderung an das Verständnis stellen: Einfache Zeichen, Piktogramme, Abbildungen und Visualisierungen (Abschnitt 2).
Bilder sind nicht auf einen Blick selbst-verständlich, sondern Verstehen stellt eine aktive Verarbeitung durch das Gehirn dar. Die zahlreichen seriellen und parallelen kognitiven Prozesse lassen sich in vier Stufen untergliedern: Globale Organisation des Sehfeldes, Detailauswertung durch Augenbewegungen, intentionales Verstehen, Einprägung ins Langzeitgedächtnis (Abschnitt 3).
Auf jeder dieser Stufen lassen sich Richtlinien zur bildlichen Gestaltung technischer Dokumentationen formulieren, die ein mölichst eindeutiges Verstehen absichern (Abschnitt 4).
Das Bilder meist in einem sprachlichen Kontext auftreten, muß die räumliche und inhaltliche Text-Bild-Beziehung so gestaltet sein, daß eine integrative Verarbeitung beider Informationsquellen begünstigt wird (Abschnitt 5).
Am Schluß sind einige Verfahren zur Evaluation instruktionaler Bilder aufgeführt. Eine leicht handhabbare Checkliste zur Fehlervermeidung und zur Bewertung von Bildern faßt die wichtigsten Richtlinien dieses Aufsatzes zusammen (Abschnitt 6).
(Originaltext von Ballstaedt)