Abbildungen integrieren

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Für die Darstellung eines Bildes bzw. seine räumliche Zuordnung im Bezug zum Text gibt es drei verschiedene Formen, die Einfluss auf die Leserichtung nehmen:
1.) redundant
2.) komplementär
3.) elaborativ

Bei der redundanten Beziehung beschreibt der Text, was das Bild darstellt und umgekehrt. Der Vorteil dieser Darstellungsform ist, daß die Wiederholung eines Sachverhaltes in zwei verschiedenen Formen das Einprägen in das LZG fördert. Dagegen spricht allerdings, daß die Aufmerksamkeit auf beide Informationsquellen verteilt werden muss und es somit zu einer schlechteren Lernleistung kommt. Bei der redundanten Vermittlung wird daher oft nur eine Vermittlungsform berücksichtigt (unökonomisch).

Von einer komplementären Text-Bild-Beziehung wird gesprochen, wenn beide Medien für das Gesamtverständnis notwendig sind. Das Bild kann hierbei Dinge zeigen, die der Text nur andeutet und der Text Dinge beschreiben, die auf dem Bild nur unklar zu erkennen sind. Dieses Prinzip funktioniert vor allem bei abstrakten und ungenauen Begriffen im Text, die das Bild besser darstellen kann. Auf der anderen Seite wiederrum können unklare Bildbestandteile vom Text benannt und ihre Funktion erläutert werden.

Die elaborative Text-Bild-Beziehung zeichnet sich dadurch aus, daß Informationen im Bild oder Text über die Informationen des anderen Mediums hinaus gehen. Dies setzt allerdings das Vorwissen des Lesers voraus und sollte deshalb nur dann angewandt werden, wenn es zum Beispiel um die Weiterbildung von Experten geht.

Ballstaedt (1996)